Franz Fühmann, geboren am 15. Januar 1922 in Rochlitz, war ein deutscher Schriftsteller und Übersetzer. Nach dem Besuch des Gymnasiums arbeitete er zunächst als Hilfsschlosser, bevor er 1940 zur Marine eingezogen wurde. Während des Zweiten Weltkriegs geriet er in sowjetische Kriegsgefangenschaft, aus der er erst 1949 entlassen wurde.
Nach seiner Rückkehr nach Deutschland begann Fühmann ein Germanistikstudium, das er 1953 abschloss. Anschließend war er freiberuflich als Schriftsteller tätig. Er veröffentlichte zahlreiche Gedichte, Erzählungen, Essays und Übersetzungen aus dem Russischen, insbesondere Werke von Dostojewski und Gorki.
Fühmann war von 1954 bis 1979 Mitglied des Schriftstellerverbandes der DDR und galt als einer der wichtigsten Autoren des Landes. Seine Werke behandeln häufig autobiografische Themen und beschäftigen sich mit Fragen der Identität und der historischen Verantwortung. Bekannt wurde er vor allem durch seine Novelle "Das Judenauto", in der er seine Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und dessen Folgen thematisiert.
Trotz seiner Beliebtheit und Anerkennung als Schriftsteller geriet Fühmann in den 1970er Jahren zunehmend in Konflikt mit dem DDR-Regime. Er äußerte sich kritisch zur Kulturpolitik und zog sich schließlich aus dem Schriftstellerverband zurück.
Franz Fühmann verstarb am 8. Juli 1984 in West-Berlin. Sein umfangreiches literarisches Werk wird trotz seiner gelegentlichen Kritik am DDR-Regime auch heute noch geschätzt und gelesen.
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